Sonntag, 17. Juni 2012

Tutorial Applikation 2 - Die Stoffauswahl

Nun kommen wir zur Stoffauswahl. Oh Mann, ein weites Feld.

Farben bestimmen


Die meisten Farben sind auf den zweiten Blick nicht so, wie sie auf den ersten Blick scheinen.

Alice ist blond, hat ein blaues Kleid an mit einer weißen Schürze und schwarz-weiß-geringelte Strümpfe. 


Wer da aber nun gelben, blauen und weißen Stoff rauslegt, wird am Ende etwas haben, was im besten Falle wie Expressionismus aussieht. In Wirklichkeit ist das etwas komplizierter. 

Alices blonde Haare sind bei genauerem Hinsehen eine Mischung aus verschiedenen Beige-Tönen. Die Haut ist cremefarben und das Kleid in Wirklichkeit lila! Und alles ist sehr viel verwaschener, als man den Eindruck hat. Mit reinen Farben kommt man hier nicht weiter. Und dieses Spektrum an Farben dürfte man kaum im Stoffladen bekommen. Da muss man selbst ran.


Stoffe färben


Es gibt viele Methoden, um Stoff zu färben. 
Ich habe schon Simplicol ausprobiert, EMO-Textilfarben und Schweinereien mit Dan Klorix.

Simplicol bekommt man ja ganz normal im Supermarkt oder in der Drogerie. Die Farbpalette vor allem bei den nicht farbechten Nuancen ist recht groß. Und so ein Quilt wird ja eher nicht gewaschen, da muss es nicht farbecht sein. Das, was man im Laden nicht bekommt, kann man ganz unkompliziert online bestellen. Hab ich schon gemacht, hat einwandfrei funktioniert. Mit Simplicol Gefärbtes kann man hinterher wieder bleichen. Dabei ist z.B. das hier entstanden. 

 
Aber auch viele normal gekaufte Stoffe lassen sich bleichen. Welche Farbe allerdings nach der Behandlung mit Chlor auf einen wartet, muss man selbst herausfinden. Das ist nicht immer weiß.


Die EMO-Farben aus Finnland kenne ich aus dem Internet. Bin da über einen Blog gestolpert von der Shopinhaberin, die die Sachen auch selber benutzt und zu Patchworkteilen verarbeitet.

Mit den Farben kann man tolle Sachen machen, sie leuchten richtig schön. Eine klasse Idee ist das Färben im Schnapsglas. Das hatte ich letztes Jahr (ihr erinnert euch an die Fische?) mal gemacht und war ganz begeistert von dieser Technik. Beim Bestellen der Farben bekommt man eine kurze Anleitung mit und ansonsten kann man sich in ihrem Blog mehr als vielfältige Inspiration holen. Ne tolle Sache ist außerdem, dass diese Farben unter anderem mit Sonne reagieren. Da gibts so viel auszuprobieren! 

beim Kleid macht sich der Batikstoff gut

Generell muss ich sagen, dass man lieber erst mal ne große Palette unterschiedlicher Nuancen in Rosa, Beige und Lila (oder welche Farben ihr auch immer benötigt) produzieren sollte, um dann hinterher auszuwählen. Farbmenge, Färbedauer und Ausgangsfarbe des Stoffes (man kann nicht nur auf weiß färben!) spielen dabei eine Rolle und es ist unmöglich vorherzusagen wie das Ergebnis am Ende aussehen wird. Da heißt es fleißig rumzumatschen! Dann hat man am Ende eine hübsche Kiste voll durchnuancierter Stoffe. 

 
4 Nuancen creme

 
 3 Nuancen rosa

 
3 mal lila auf 3 unterschiedlichen Ausgangsstoffen:
links auf naturfarbiger, in der Mitte auf grauer,
rechts auf fliederfarbener Baumwolle.

 
Hier sieht man, dass das normale Blassgelb, das ich da
hätte, viel zu grell ist. Links meine gefärbte Variante.

Und es gibt ja auch noch viele andere Farben, mit denen ich noch gar keine Erfahrung habe. Batikfarbe zum Beispiel, und auch mit Haarfarbe kann man ja theoretisch Stoff färben, wenn mich nicht alles täuscht. Da hilft nur experimentieren. Die Farbexperimente für Alice hab ich übrigens größtenteils auf nicht gebleichtem IKEA-Bomull gemacht. Da strahlen die Farben dann nicht so wie auf reinem Weiß.

4 Kommentare:

  1. Die nächste, die behauptet, ich hätte einen kreativen Knall, bekommt einen Link zu diesem deinem Projekt. Kommentarlos. XD

    Ich bin fasziniert.


    Off topic: Die neuen Codes zum Kommentieren sind echt übel zu lesen. Du magst die nicht zufällig abstellen und stattdessen Kommentare moderieren? *lieb guck*

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  2. ich hab keine ahnung wovon du redest :D

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  3. Wow, ist das ein Aufwand. Aber soooo schön! *___*

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  4. Vielen Dank für dieses ausführliche Tutorial, irre wieviel Arbeit dahinter steckt. Ich bin ganz hin und weg.
    Übrigens soll man auch mit Seidenmalfarbe sehr gut färben können, vor allem für kleinere Mengen scheint das ganz praktisch zu sein und sie färbt angeblich auch auf synthetischen Stoffen. Hab ich aber noch nicht ausprobiert und kann es daher nicht bestätigen.

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