Samstag, 22. Oktober 2011

Gewöhnung an das Milchkuhdasein


Oh welch Freude, Mutti hatte mal Zeit zum Kochen.


Eine deutsch-schwedische Zusammenarbeit: Äpfel aus den Gärten seiner Eltern (neben Knoblauch und einem großen Glas Herbstpfifferlinge) und meiner Großeltern. Zusammen mit noch warmem Grießbrei. Luxus pur.


Ach ja, ich hab mich am Montag noch mal tätowieren lassen. Ich wollte unbedingt noch ein Tattoo von David. Meine Schwester wollte eigentlich mitkommen und babysitten, war aber leider krank. So musste ich ein Kind stillenderweise auf den Knien balancieren, während mein Nacken bearbeitet wurde. Auch ne Erfahrung. Und ich hatte ja fast erwartet dort pfeifend zu sitzen, weil mir nach der Geburt so ein bisschen Tattooschmerz nichts mehr anhaben kann. Aber so wars nicht. Ne Geburt macht es nicht einfacher. Ich bin halt doch ne Pussy.


Das Pique ist nicht einfach nur so ein zufällig gewähltes Symbol, es hat eine tiefe Bedeutung für mich. Herr H. hat auch nen Pique-Tick, für ihn geht es da aber nur um die Form.

Von der Album-Releaseparty hatte ich ja schon gesprochen. Man wird schon ein bisschen bitter, wenn man realisiert, wie angekettet man mit so einem kleinen Kind ist. Letztens hat er die Bandwebsite einer Umwandlung unterzogen und einen Blog draus gemacht; jetzt schwelgt er ab und zu in nostalgischen Erinnerungen an die fucking crazy Partys, die er mit seinen Freunden früher gefeiert hat, an all die tollen Momente. Ich kann mir das kaum durchlesen. Ich muss mich mit meinem Milchkuhdasein und hängenden Brüsten abfinden und mir wird bewusst, dass ich ihn so nie erleben werde. Er trifft sich ab und zu mit seinen Leuten und veranstaltet all diesen awesome shit und ich sitz hier zu Hause und kann noch nicht mal aufs Klo gehen, weil der kleine Zwerg dann sofort anfängt zu schreien. Er schrieb irgendwo von diesem tollen Abend mit seinen Freunden, als sie diese unglaubliche Jamsession hatten und so wahnsinnig betrunken waren und das war ja ach so klasse. Ich weiß noch, dass ich an diesem Abend mit Schwangerschaftsdepressionen einsam zu Hause hing und er mir gar nicht mehr auf meine SMS antworten konnte, weil er so breit war. Ich will hier kein falsches Bild von ihm erwecken, er ist ein toller Mensch und kümmert sich wahnsinnig um mich. Ich will ihm diese Momente nicht verbieten, ich möchte, dass er glücklich ist, dass wir glücklich sind. Aber es tut halt weh. Ich werde nie ein Teil dieses Lebens sein, auch wenn er das gern behauptet. Und ja, mir ist bewusst, dass er das hier liest.


Immerhin habe ich die Fotos bearbeitet, die den aktuellen Artikel über das neue Album im Sonic Seducer illustrieren. War ganz komisch dieses Ding zu kaufen, das hätt ich sonst nie gemacht, aus dem Alter bin ich raus (*muahaha*). Aber ich glaube er hätte die Zeitschrift gern.


3 Kommentare:

  1. :( Dass das manchmal schmerzt, kann ich nachvollziehen *virtuell knuddel*

    Und: Das Tattoo ist wirklich hübsch geworden! :) muss ja aber uuunglaublich wehgetan haben... Ich glaube, im Nacken würde ich mich nie trauen .__. ^^

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  2. So böse es klingt.. Es ist irgendwie beruhigend zu lesen, dass es anderen auch so geht. Mein Kerl war jetzt 14 Monate in Norwegen, ist 2300km mit dem Rad durch halb Skandinavien gefahren, hat so krass viele Sachen erlebt.. und ich saß hier rum. Natürlich gönne ich ihm das alles, er soll der glücklichste Mensch der Welt sein, aber es tut schon weh, zu sehen, wie glücklich der Partner ohne einen sein kann.. und manchmal hat man das Gefühl, dass er ohne einen selbst sogar glücklicher ist als mit.

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