Donnerstag, 20. Oktober 2011

Bye bye Kassel


Ich hab es vorerst geschafft, der Stress ist vorbei. Die Wohnung ist übergeben, auch wenn mir noch ein bissl Gerenne bevorsteht mit der Malerfirma, die ich engagiert hatte. Egal.

Letzten Montag war ich in Kassel, diese Woche am Montag und Dienstag noch mal. Beim ersten Mal wollte ich in Erfurt schon wieder umdrehen, weil der Kleine einfach keine Ruhe gefunden hat und es wahnsinniger Stress ist morgens um 5 im Zug voller Pendler zu sitzen, die am liebsten noch schlafen würden, und er ne Stunde schreit wie am Spieß. Aber es nützt ja nun mal nichts. Und diese Woche war alles schon viel entspannter. Wir lernen uns wohl doch ein bisschen besser kennen.

Wir mussten im Hotel schlafen, hat auch ohne größere Schreiorgien funktioniert. Die Tage waren sehr lang; ich hab ihn die ganze Zeit getragen, da ist der Rücken abends echt im Eimer.


Und trotzdem möchte ich das Tuch nicht gegen einen Kinderwagen eintauschen. Ich bin viel flexibler, wendiger, freier. Es ist schön, den Kleinen zu spüren, Bauch an Bauch draußen unterwegs zu sein. Ich bin entspannter geworden im Umgang mit ihm, in der Öffentlichkeit. Ich hab mitten in der Fußgängerzone gestillt, was solls. Wenn er Hunger hat, muss eben gefüttert werden. Da wird viel doof gekuckt, auch wegen des Tuchs, aber im Ignorieren bin ich ja geübt.


Ich hab mich von Kassel verabschiedet. So wirklich bin ich nie in dieser Stadt angekommen, uns hat nie viel verbunden. Und trotzdem war mir nun ein bisschen wehmütig zumut', als ich alle Wege zum letzten Mal gegangen bin. Hab ja nun doch fast 5 Jahre dort gewohnt, das geht trotz allem nicht spurlos an einem vorbei.
Ich hab mich von meinem Fahrrad-Doktor verabschiedet (bei 3 Generalüberholungen bleibt man anscheinend im Gedächtnis), war noch mal im Edeka um die Ecke unterwegs, wollte mir bei meinem Lieblingsgrillhähnchenmann noch ein letztes totes Geflügel holen, der aber gerade ausverkauft war.


Montag Abend war nochmal Spieleabend bei ner Freundin, inklusive dreier Säuglinge, die an dem Abend alle nicht besonders gut drauf waren. Das werd ich vermissen, irgendwie hat man schon einige Leute ins Herz geschlossen.

Dienstag war ich auf einen schnellen Besuch im Second-Hand-Laden am ICE-Bahnhof. Eine Tüte Babyklamotten für 10€, da kann man nicht meckern. Keine Haute Couture, muss ja aber auch nicht. Aus den ersten Klamotten ist Herr H. junior so langsam rausgewachsen; wie schade, dass man die schicken Sachen dann wegpacken muss. Da sind einige Lieblingsstücke dabei. Aber Second Hand ist auch okay, man muss Kommerz ja nicht über die Maßen unterstützen.


Tja. Und Dienstag Nachmittag gings dann ein letztes Mal auf die Reise von Kassel nach Gera.
Ein Lebensabschnitt ist zu Ende. Nie wieder diese Arbeit. Jetzt beginnt etwas ganz Neues.


Bye bye.


2 Kommentare:

  1. Auf dem letzten Bild sieht es fast so aus als hätte sich der Minischwede in den großen Ikea-Frosch verwandelt! ^^

    Aber ich freue mich, dass es dir/euch mittlerweile besser zu gehen scheint... *knuddel*

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  2. naja, ich akzeptier gerade, was nicht zu ändern ist :) und die wochen allein sind vll auch nicht ganz schlecht, um einen draht zueinander zu finden.

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