Letzte Nacht im Traum war ich auf einem großen Schiff. Aus welchem Grund auch immer lag das Schiff vor Anker und ich saß an der Seite in einem kleinen Ruderboot. Der Nebel lag wie eine weiche, dichte Decke direkt über unseren Köpfen (ich war mit jemandem zusammen dort, vermutlich meinem Gemahl. :) ). Ich ruderte ein Stück und der Nebel wurde dicker und dunkler, bedrohlich, wie Gewitterwolken, nur einen Meter über der Wasseroberfläche. Dann bemerkte ich, dass diese Nebeldecke eigentlich nur ganz dünn war, vielleicht 20 cm. Oben und unten fluffig weiß, in der Mitte dunkelgraubraun. Sah aus wie Tiramisu. Ich griff mir ein Stück Nebelgewitterwolke und sie war ganz weich, das Weiße wie Zuckerwatte. Und das Braune in der Mitte - Schafwolle.
Mittwoch, 11. Februar 2015
Samstag, 7. Februar 2015
As if I needed one more hobby...
Mein Studium besteht aus recht viel Theorie. Viel lesen, noch mehr schreiben und ne Menge Dinge, die ich oft nicht verstehe. Ich bin ein Freund der Praxis und die Konfrontation mit so vielen Akademikern macht mich manchmal ganz schwindelig. Menschen, die unglaublich viel z.B. über die Theorie des Häkelns wissen, aber selbst nicht häkeln können. Menschen, die mit glühendem Eifer über den Wert traditioneller Handwerkstechniken sprechen und darüber welchen negativen Einfluss unser Quantität-vor-Qualität-Denken auf eben diese Techniken hat und gleichzeitig die billigsten Klamotten ausm Discounter tragen. Ich fühle mich dem Ganzen oft nicht gewachsen. Es überfordert mich und ich denke oft daran einfach aufzuhören.
Momentan stecken wir aber mitten in zwei praktischen Kursen, Textil und Holz, und damit kann ich schon eher was anfangen. Auch wenn diese Kurse für unseren Abschluss keine größere Bedeutung haben (sind eher zum Reinschnuppern gedacht), finde ich doch, dass man viel dabei lernt.
Zum Beispiel haben wir gefühlt tausend Mal gelesen welchen großen Stellenwert Textilien in der Vergangenheit hatten. Dass sie hoch geschätzt und teuer waren, nicht im Überfluss vorhanden und geflickt wurden, bis es nicht mehr ging. Das sind Worte und man versteht sie im besten Fall. Aber wirkliche Bedeutung bekamen sie für mich erst, als ich meinen ersten Faden spinnen sollte.
Unser Textilkurs fing mit einer Woche Unterricht im Spinnen an. Ein wenig Theorie, aber am meisten praktischer Unterricht. Eine Lehrerin wurde engagiert, Material bereit gestellt und Spinnräder von der Kunsthochschule geliehen. Nach einer vorbereitenden Vorlesung über Wolle ging es dann endlich los und wir bekamen Spindeln in die Hand gedrückt. Was für ein Erlebnis! Erst man krampfhaft versucht einen ersten buckeligen Faden herzustellen, begreift man wie viel verdammte Arbeit hinter einem einzigen Meter Gewebe steckt. Wie lange es dauert 10 Meter Garn herzustellen und wie viel man benötigt um zu weben oder zu stricken... Wahnsinn. Zugegeben - Tag 1 und 2 waren eher frustrierend. Meine Arbeitsproben waren weit entfernt von schön.
Aber irgendwas hat es... Ich konnte nicht aufhören. Eigentlich waren auf unserem Stundenplan nur 3 Tage dafür vorgesehen, aber ich habe die Möglichkeit genutzt mich weiter damit zu beschäftigen. Ich besitze zwar mittlerweile eine Spindel und auch fast unbenutzte Handkarden hab ich letztens für 3 € auf dem Flohmarkt gefunden, aber ich habe eben kein eigenes Spinnrad. Ab Tag 4 hat sich das Spinnen irgendwie verselbstständigt. Keine Ahnung warum das so süchtig macht. Aber ich kann nicht mehr aufhören.
Erst mal haben wir uns durch verschiedene traditionelle, heimische Schafrassen gesponnen.
Dann hab ich diverse farbige Reste aus der Materialkiste verarbeitet.
Das hier waren die Ergebnisse nach einer Woche:
Dann hab ich ein Kilo Rohwolle von einem Hof in der Nähe gekauft. Meine ersten Testmeter mit der Handspindel:
Und es geht sogar Garn zu spinnen aus Katzenhaar. ^^ Ich weiß, dass ich mit Teleri vor Jahren darüber mal ein Gespräch hatte. Sie meinte, dass es nur mit Katze nicht geht. Und so hab ich erst mal aufgehört Fell zu sammeln. Jetzt konnte ich mich ja aber selbst mit der Sache beschäftigen. Gemischt mit farblich passender Schafwolle wird auch aus Fräulein Sushi Garn. :)
Hier die ersten Testmeter aus 8g Katze und 8g Schaf:
Jetzt sammel ich fleißig und schau mal wie viel ich zusammenbekomme bis das Fräulein mich verlässt. Sie ist ja nun kein Kitten mehr. Und dann kann ich mir was stricken, womit ich alle Allergiker in den öffenlichen Verkehrsmitteln zum Niesen bringe. :D
Aber ich erkunde auch alles andere, was mir so in die Hände fällt. Ich bin mir noch nicht ganz sicher wie ich dazu stehe teures Material im Fachhandel zu kaufen. Klar ist Merino weicher als Gotlandschaf, aber das ist ja nicht der einzige Aspekt um den es hier geht. Wie dem auch sei - ich habe unterschiedliche gefärbte Wolle gekauft und verarbeitet, teils fertig kardiert. Sowohl Spindel als auch Spinnrad, 1- und 2-fädig.
War beides kein besonders tolles Material, aber nem geschenkten Gaul... ihr wisst schon.
Tja, was soll ich sagen...Noch ein Hobby hätte ich echt nicht gebraucht.
Ende des Monats fahr ich mit meiner Schwiegermama zum Schaffest nach Värmland ("Får-ever young" :D ). Tickets hab ich heute gebucht. Mannomann...
Freitag, 2. Januar 2015
Das, was kommen wird
Mittwoch, 31. Dezember 2014
Mini Patchwork Bling-Bling
Gestern wollte ich mal ausprobieren wie klein man beim Patchen eigentlich werden kann. Dabei sind im Laufe eines Abends drei kleine Schmuckstücke entstanden: Hexagon mit Eule, ein Block aus Dreiecken und ein Anhänger im Regenbogenstreifenmuster. Mir gefällt ja das mit den Dreiecken bisher am besten, aber ich werde wohl heute Abend mehr machen...
Ich habe Stoffe aus der Restekiste verwendet, dazu Stickgarn und dünnes Plastik als Stabilisierung. Zuletzt werden Metallteile aus der Schmuckwerkelkiste angebracht.
Eine wahre Herausforderung! Der Ohrring ist keine 3,5 cm hoch.
Aber ist mal was anderes als immer nur Decken, Kissenhüllen und Taschen.
Ich gehe gerade meine Mustersammlung durch und schaue welche sich noch dafür eignen. Wird ein geschäftiger Abend werden. :)
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Samstag, 27. Dezember 2014
Slow Craft
Still ists hier geworden.
Seit ich im September mit den Studium angefangen haben, gibt es so gut wie keine Zeit für anderes mehr. An den Wochenenden arbeite ich, in der Woche sitze ich bis um 2 und lese. Ich bin wieder beim Stricken angelangt, denn das kann ich in der Uni während den Vorlesungen machen.
... ein schwarzgrüner Pulli für mich
... eine Fuchsmütze für meine Schwester zu Weihnachten
... noch einen Katzenpullover, der diesmal wirklich fantastisch sitzt; die Katze hasst ihn aber trotzdem
... Regenbogendinge und Strickrahmen
... handgesponnenes Garn, das mal ein Hausschuh werden möchte
Ich war Anfang Dezember nochmal auf einem Handwerkermarkt, der leider nur marginal erfolgreicher war als der im Sommer. Ich habe nur zwei Mug Rugs neu gemacht, der Rest war noch vom Sommer. Ich komm hier einfach zu nichts mehr. Hab Sehnsucht nach meiner Nähmaschine, aber die steht kalt und still in der Ecke.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das Studium mag. Es ist einfach irre anstrengend und ich weiß nicht, ob ich was damit anfangen kann in der Zukunft, wenn ich denn überhaupt durchkomme. Die zentrale Frage ist, was ich generell machen möchte mit meinem Leben. Die Frage steht seit ich aus der Schule raus bin. Eine Antwort hab ich bislang also nicht gefunden.
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